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Regelschmerzen: Das kannst du tun!

Periode

Für viele Frauen und Mädchen ist die Periode kein Problem, aber oft ist sie auch mit Beschwerden wie Krämpfen und Schmerzen im Unterleib verbunden. Meist kann man erfolgreich etwas dagegen tun, aber bei starken oder sich verschlimmernden Schmerzen ist es sinnvoll, eine*n Ärzt*in aufzusuchen.

KURZ & KNAPP: Regelschmerzen

  • Regelschmerzen sind meist krampfartige, wehenähnliche Schmerzen im Unterbauch.
  • Man unterscheidet primäre und sekundäre Menstruationsschmerzen.
  • Die Ursache für sekundäre Schmerzen sollte ein*e Ärzt*in abklären.
  • Typische Begleiterscheinungen sind auch Übelkeit, Unwohlsein und Erschöpfung.
  • Regelschmerzen treten bei vielen Frauen auf.
  • Zur Behandlung stehen Hausmittel und Medikamente zur Verfügung.
  • Bei starken oder sich verstärkenden Schmerzen sollte ein*e Ärzt*in aufgesucht werden. 

Was sind Regelschmerzen?

Regelschmerzen kennt man auch unter den Bezeichnungen Menstruationsschmerzen, Dysmenorrhoe, Perioden- oder Zyklusschmerzen. Fast jede Frau kennt diese Beschwerden, wenn sie auch manchmal mehr und manchmal weniger stark ausgeprägt sind. Meist treten sie als krampfartige, wehenähnliche Schmerzen im Unterbauch auf. Sie setzen meist kurz vor der Monatsblutung ein und können dann einige Tage andauern. Manchmal können sie in den Rücken und in die Beine ausstrahlen und von Übelkeit und Durchfall begleitet werden¹.

Was passiert bei der Regelblutung?

Jeden Monat baut sich die Gebärmutterschleimhaut neu auf und wird am Ende des Zyklus mit der Regelblutung wieder abgestoßen (etwa alle 28 Tage). Nur wenn die Frau schwanger ist, bleibt dieser Zyklus aus. Da die Schleimhaut nicht für die Einnistung eines Eies benötigt wird, wird sie abgelöst. Dazu ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter während der Monatsblutung in unregelmäßigem Rhythmus zusammen und entspannen sich wieder. Das führt zur Lösung der Schleimhaut von der Gebärmutterwand. Die mit Blut vermischte Schleimhaut fließt dann durch den Muttermund und die Scheide ab¹.

Was sind die Ursachen für Regelschmerzen?

Ärzt*innen unterscheiden zwei Arten von Regelschmerzen: die primären und die sekundären Regelschmerzen.

Primäre Regelschmerzen

Die primären Regelschmerzen löst allein das Zusammenziehen der Gebärmutter aus. Eine wichtige Rolle spielen hierbei hormonähnliche Botenstoffe, die sogenannten Prostaglandine. Diese beeinflussen das Schmerzempfinden und bewirken das Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur. Diese Art von Menstruationsbeschwerden treten häufiger bei jüngeren Frauen (unter 30 Jahren) auf und bei Frauen, deren Regelblutung ohnehin stark ist. Zu den Risikofaktoren zählen eine familiäre Veranlagung, eine frühe erste Periode, Rauchen, Alkohol und Stress².

Sekundäre Regelschmerzen

Treten die Beschwerden erst nach dem 25. Geburtstag auf, dann geht man von sekundären Regelschmerzen aus. Diese können durch gutartige Geschwulste der Gebärmutter verursacht werden. Das können z. B. Myome oder Polypen sein. Bei starken Schmerzen wird der*die Ärzt*in evt. an eine Endometriose denken. Bei etwa 40 bis 60 % der Frauen ist dies die Ursache für die auftretenden Schmerzen². Dabei werden Probleme durch Gebärmutterschleimhaut verursacht, die sich im Bauchraum außerhalb der Gebärmutter befindet. Aus dem Bauchraum kann das abgelöste Gewebe nämlich nicht abfließen und verursacht deshalb schließlich Beschwerden, wie krampfartige Bauchschmerzen. Die gute Nachricht: Eine Endometriose kann man erfolgreich behandeln.

Auch eine Gebärmutterentzündung oder das sogenannte prämenstruelle Syndrom (PMS, ein Menstruationsleiden, welches vor der Periode einsetzt) sind mögliche Ursachen für sekundäre Regelschmerzen. Manchmal werden sekundäre Regelschmerzen auch durch mechanische Reizung, wie z. B. eine Spirale zur Empfängnisverhütung ausgelöst².

Welche Symptome können auftreten?

Die Symptome reichen von einem leichten Ziehen bis hin zu schmerzhaften Bauchkrämpfen. Diese können begleitet werden von

  • Schmerzen im unteren Rücken und den Beinen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Kopfschmerzen 
  • allgemeines Unwohlsein
  • Erschöpfung
  • starkes Gereiztsein bis hin zu Depressionen³

Treten Menstruationsschmerzen häufig auf?

Menstruationsschmerzen sind weit verbreitet: Die meisten Mädchen und Frauen haben während ihrer Periode zeitweise mehr oder weniger starke Schmerzen. Bei 10 von 100 Frauen sind die Beschwerden so stark, dass sie während jeder Periode für einige Tage deutlich in ihren normalen Alltagsaktivitäten eingeschränkt sind¹.

Junge Frauen (unter 20 Jahren) leiden oft unter stärkeren Schmerzen als ältere Frauen. Die Beschwerden verbessern sich oft einige Jahre nach der ersten Periode ganz von allein, manchmal verschwinden sie auch ganz. Und auch die Geburt des ersten Kindes kann sich positiv auf die Menstruationsbeschwerden auswirken¹. 

Kann es Komplikationen geben?

Ernste Komplikationen im Zusammenhang mit Regelschmerzen sind selten. Bei primären Regelschmerzen ist vor allem die Lebensqualität der betroffenen Frauen stark beeinträchtigt.

Die Ursachen für starke sekundäre Regelschmerzen sollten jedoch immer von einem*einer Ärzt*in abgeklärt werden, da sich hinter diesen Beschwerden eine ernsthafte Erkrankung, wie z. B. eine Gebärmutterentzündung, verbergen kann. Auch hormonelle Störungen können für die Beschwerden verantwortlich sein und diese sollten behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden⁴. 

Wie kann ich vorbeugen?

Welche Maßnahmen Erleichterung versprechen, ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Meist muss Frau selber herausfinden, was ihrem Körper und ihrer Psyche gut tut. Manchmal gelingt es, Wege zu finden, sich auf die Tage mit Schmerzen so einzustellen, dass sie weniger belasten. Zum Beispiel kann man versuchen, es in dieser Zeit etwas ruhiger angehen zu lassen und stressige Termine möglichst nicht in die Zeit der Monatsblutung zu legen. Auch Entspannungstechniken, Atemübungen oder Yoga können als hilfreich empfunden werden.

Eine zusätzliche Einnahme von Eisen und Magnesium (von Ärzt*in beraten lassen) vor und während der Menstruation kann die Beschwerden lindern. Auch regelmäßiger Sport kann helfen, weil durch viel Bewegung das Becken insgesamt besser durchblutet wird und das kann sich positiv auf die Beschwerden auswirken bzw das Auftreten sogar verhindern².

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Was kann helfen?

Was bei Menstruationsschmerzen hilft, ist von Frau zu Frau verschieden. Folgende Mittel oder Maßnahmen können bei primären Regelschmerzen helfen:

Hausmittel

Wärme hilft meistens gut bei Schmerzen, denn dadurch entspannt sich die Muskulatur. Die gute alte Wärmflasche, auf den Unterbauch gelegt, bewährt sich immer noch bei der Linderung von Regelschmerzen. Denselben Zweck erfüllen Wärmepflaster oder Wärmegürtel. Auch ein warmes Vollbad wird oft als wohltuend empfunden. Manchmal tut auch Bewegung wie Yoga oder Gymnastik gut, da dies für eine bessere Durchblutung des gesamten Beckenbereichs sorgt¹.

Medikamente

Wirksame Schmerzmittel sind Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der sogenannten nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR). Diese Mittel können Regelschmerzen lindern, weil sie die Prostaglandin-Produktion hemmen.

Auch die Antibabypille kann Menstruationsbeschwerden lindern, da sie den Eisprung verhindert und deshalb weniger Prostaglandine produziert werden. Die “Pille” bewirkt auch eine geringere Bildung von Gebärmutterschleimhaut. Die Regelblutung fällt dann schwächer aus und das kann die damit verbundenen Beschwerden lindern. Ob die Einnahme der Antibabypille in Betracht kommt, kann nur von dem*der behandelnden Ärzt*in entschieden werden. Auch über Risiken und Nebenwirkungen informiert dich der*die Ärztin oder Apotheker*in.

Widersprüchliche Ergebnisse gibt es hinsichtlich der Wirksamkeit von Akupunktur, Nahrungsergänzungsmittel oder pflanzlichen Präparaten. Es gibt hierzu zwar wissenschaftliche Untersuchungen, jedoch stimmten die Ergebnisse nicht immer überein.

Manchmal können die Schmerzen auch so stark belasten, dass eine psychologische Schmerztherapie sinnvoll sein kann. Bei einer solchen Therapie werden z. B. Gespräche geführt und Techniken zur Schmerzbewältigung (zum Beispiel Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen) erlernt³.

Wann sollte ich eine*n Ärzt*in aufsuchen?

Wenn sich die Schmerzen im Laufe der Zeit verschlimmern sollte ein*e Ärzt*in zur Untersuchung aufgesucht werden. Der*die Ärzt*in kann dann eine körperliche Ursache für die Beschwerden ausschließen und in einem Beratungsgespräch können Möglichkeiten zur Schmerzlinderung diskutiert werden.

Bei sekundären Menstruationsschmerzen sollte immer ein*e Ärzt*in aufgesucht werden. Da oft eine Endometriose oder Myome die Ursache für diese Schmerzen ist, kann hier nur der*die Ärzt*in helfen und eine geeignete Behandlungsmöglichkeit finden. 

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Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in. 

Literaturangaben

  1. Gesund.bund: Regelschmerzen, August 2020. URL: https://gesund.bund.de/regelschmerzen; zuletzt aufgerufen am 15.06.22.
  2. regelschmerzen.de: Ursachen von Regelschmerzen 2021. URL: https://www.regelschmerzen.de/regelschmerzen/ursachen-entstehung; zuletzt aufgerufen am 16.06.22.
  3. Gesundheitsinformation.de: Regelschmerzen, Juli 2019. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/regelschmerzen.html; zuletzt aufgerufen am 16.06.2022.
  4. MedLexi, Kapitel 5: Komplikationen, November 2021. URL: https://medlexi.de/Regelschmerzen_(Dysmenorrh%C3%B6); zuletzt aufgerufen am 15.06.22.